Bei der CDU überwiegt die Freude
Bei der Aufarbeitung der Ergebnisse zur Gemeinderatswahl haben die Fellbacher Christdemokraten gemischte Gefühle. Einerseits konnte das Hauptwahlziel, nämlich stärkste Fraktion im Gemeinderat zu bleiben, erreicht werden, andererseits werden in den kommenden fünf Jahren nur noch zehn Stadträte der CDU-Fraktion angehören statt wie bisher elf.
Der Stadtverbandsvorsitzende Harald Rienth erklärte: „Uns freut, dass wir nun wieder deutlicher die Nummer eins sind, als das bei der letzten Wahl der Fall war. Den Abstand auf FW/FD konnten wir vergrößern. Angesichts einer starken Liste der Konkurrenz im eigenen Lager haben wir damit nicht unbedingt gerechnet. Getrübt wird die Freude jedoch durch den Verlust des elften Mandats“. Das von Grün-Rot im Land neu eingeführte Sitzzuteilungsverfahren habe sich für die CDU wie erwartet als kontraproduktiv erwiesen. Nach altem Zählverfahren wäre die CDU-Fraktion bei elf Mitgliedern geblieben. „Besonders bitter ist das für diejenigen, die trotz hervorragender Ergebnisse von über 5000 Stimmen den Einzug verpasst haben. Die hohen Stimmresultate für viele unserer Kandidaten zeigen, dass wir eine hervorragende Liste hatten. Fast alle Kandidaten, die schon 2009 kandidiert hatten, konnten ihre Stimmresultate verbessern“, sagte Harald Rienth.
Der Fraktionsvorsitzende Hans-Ulrich Spieth bedankte sich bei allen Wählerinnen und Wählern für das große Vertrauen und betonte, dass alle neun amtierenden Stadträte wiedergewählt wurden: „Das können nicht alle Fraktionen von sich sagen. Unsere kommunalen Mandatsträger genießen in der Bevölkerung ein hohes Ansehen. Der Wähler hat unseren Kurs für ein bürgernahes, wirtschaftlich starkes und weltoffenes Fellbach bestätigt. An dieser Stelle gilt es sowohl Siegfried Okker und Günther Gfröhrer, die freiwillig nicht mehr angetreten sind, für ihre langjährige Arbeit im Gremium zu danken als auch Frank Ellinger herzlich zu seiner Wahl zu gratulieren“.
Aus Sicht der CDU ist es hingegen bedauerlich, dass sich der Frauenanteil im Gemeinderat nicht wie erhofft erhöht, sondern sogar noch verringert hat. „Trotz guter Platzierungen und einem engagierten Wahlkampf, gerade von weiblichen Kandidaten, ist es uns nicht gelungen zu einem höheren Frauenanteil im Gremium beizutragen“, sagte Hans-Ulrich Spieth.
Für den ehrenamtlichen Geschäftsführer des CDU-Stadtverbands, Fabian Zahlecker, hat das Wahlergebnis einen weiteren Haken: „Dass man mit zusammen gerade einmal 7,5 % der Stimmen drei Sitze im 32-köpfigen Gemeinderat erringen kann, ist schon bemerkenswert. Ob und wie sich die zwei neuen Stadträte der AfD und ihr Kollege von den Linken von den in ihren Parteien zu findenden Extrempositionen abgrenzen, werden wir in den nächsten Monaten besonders genau und kritisch beobachten. Wir sehen bei den drei Gewählten eine Bringschuld“, sagte Zahlecker.
Hans-Ulrich Spieth erklärte hierzu: „Man muss abwarten, wie sich die drei Stadträte einbringen werden. Gerade von der AfD hat man im Wahlkampf nichts von kommunalen Themen mitbekommen. Schließlich befasst sich der Fellbacher Gemeinderat nicht mit Währungsfragen.“