„Die Vielfalt der Vereine ist der Reiz unserer Stadt“
209 Vereine gibt es in der Großen Kreisstadt am Kappelberg. Alle 209 Vereinsvorsitzenden waren vom CDU-Stadtverband und der Gemeinderatsfraktion zu einer Diskussionsveranstaltung eingeladen, die sich mit der für 2015 anstehenden Fortschreibung der Vereinsförderrichtlinien beschäftigte. Rund 50 Vertreter kamen ins Café blueU des Jugendhauses und zeigten sich höchst erfreut über die Möglichkeit einer offenen Diskussion mit Kommunalpolitikern über dieses heikle Thema. Zum 1. Januar 2016 gelten neue Bestimmungen der Stadt für die Förderung der heimischen Vereine, egal ob Sport-, Musik oder Heimatverein. Die Grundstruktur der Richtlinie ist nun schon 30 Jahre alt. Wenn 2/3 der Mitglieder aus Fellbach stammen, der Verein es auf einen Jahresmitgliedsbeitrag von 30 Euro bringt und an öffentlichen Veranstaltungen mitwirkt, steht einer Förderung nichts im Wege. Doch nur etwa 40 bis 45 Prozent aller Fellbacher Vereine erhalten auch Gelder aus dem Fördertopf. „Dies ist einer unserer Knackpunkte. Wir erkennen außerdem unzählige Speziallösungen und eine zunehmende Ungleichbehandlung der Vereine“, sagte CDU-Stadträtin Simone Lebherz.
Neben der Diskussion mit den anwesenden Vereinsvertretern wurden einzelne Themen in Impulsreferaten angesprochen. So wies etwa Andreas Wersch, Kreisrat aus Kernen und Konrektor der Auberlen-Realschule, auf die Problematiken der Ganztagessschule hin. Viele Vereine hätten Schwierigkeiten Mitglieder und Ehrenamtliche zu rekrutieren, da die Kinder bis abends in der Schule seien. „Ganztagsschule kann funktionieren, aber bitte nur freiwillig. Eine verpflichtende Ganztagsschule, so wie es sie bei der grün-roten Gemeinschaftsschule gibt, lehne ich und lehnen wir als CDU klar ab“, betonte Wersch. Thomas Röhrle, Geschäftsführer der Fitness & Sport GmbH, kritisierte die ausbleibende Förderung gewerblicher Fitnessstudios, wobei es immer mehr Fitnessstudios innerhalb der Sportvereine gebe. Und Franz Plappert, CDU-Stadtrat und Vorsitzender der Kulturgemeinschaft Oeffingen, wies richtigerweise darauf hin, dass alle Vereine gemeinsam zur lebenswerten Stadt Fellbach beitragen würden und man daher weniger die Sparten gegeneinander ausspielen dürfe. „Die Vielfalt der Vereine ist der Reiz unserer Stadt“, sagte Plappert.